Liebe Politiker,
sind Sie nicht auch für
„Haltung vor Ort statt Schweine-import“?
Sie fragen sich, was ich damit meine?
Ich will es gerne erklären...
Mein Name ist Florian,
ich bin 31 Jahre alt, Jungbauer und möchte den Betrieb meines Vaters übernehmen. Mein Vater Eberhard (63) ist Bauer mit Schweinehaltung in 7. Generation.
Mein Vater und ich wollen uns den aktuellen Herausforderungen an die Schweinehaltung stellen und unsere Ställe weiterentwickeln.
Doch dabei werden wir ausgebremst!
Wenn wir z.B. unseren Schweinen mehr Platz und einen Auslauf nach draußen geben wollen, dürfen wir das nicht, weil wir die dafür notwendige Umbaugenehmigung nicht bekommen. Außerdem ist überhaupt nicht klar, welche Vorgaben wir morgen zusätzlich noch erfüllen müssen und ob dann unser gerade umgebauter Stall (morgen) noch den Anforderungen entspricht. Obendrein ist nicht klar, wer uns den Mehraufwand bezahlt.
Wenn Sie in meiner Haut stecken würden, würden Sie sich trauen unter diesen Bedingungen viel Geld in einen Stallumbau für höhere Tierwohlstands zu investieren?
Wohl kaum!
Viele geben ihre über Generationen in der Familie bewirtschafteten Betriebe auf.
Gegenwärtig geben hierzulande immer mehr Bauern ihre Schweinehaltung auf.
Allein zwischen Mai 2021 und Mai 2022 haben etwa 1.900 bzw. knapp 10 % der deutschen Schweinehalter aufgehört.
Wir erleben hier eine enorme Aufgabewelle, während außerhalb Deutschlands immer größere Stallanlagen mit in der Regel niedrigeren Haltungsstandards entstehen.
Das so produzierte Fleisch oder die entsprechenden Schweine werden dann importiert.
Diese situation sorgt für Frust bei mir und meinen Berufskollegen.
Wir finden, dass dieser unhaltbare Zustand schleunigst beendet werden muss - deshalb zurück zu unserer Frage:
„Liebe Politiker, Wollen Sie Haltung vor Ort oder Schweine-Import?“
Wir sagen ganz klar: Unsere Schweine leben besser hier!
Wir wollen unsere Betriebe so aufstellen können, dass auch die nächsten Generationen auf dem Hof davon leben können!